Kurs 19

Kurs 19

Stimme und Schlucken im Alter - Kurs der AG Geriatrische HNO-Heilkunde (GerHNO)
Kursleitung: Annerose Keilmann, Christiane Völter, Bad Rappenau/Bochum

Der Anteil der über 65-Jährigen nimmt zu, die Lebensarbeitszeit wird verlängert, was sich auch auf unsere Arbeit im Gesundheitswesen auswirkt. Mit zunehmendem Alter treten morphologische und später auch funktionelle Veränderungen des oberen Aerodigestivtrakts auf, die zu altersbedingten Veränderungen bei der Stimmbildung und im Schluckvorgang, also Presbyphonie und Presbyphagie führen, auf deren Grundlage Stimm- und/oder Schluckstörungen häufiger werden. Physiologische und pathologische Veränderungen wirken sich auf unterschiedlichste Lebensbereiche aus. Die „jungen Alten“ erwarten eine möglichst lange gute Stimmperformanz. Der Stimmklang lässt einen Schluss auf das biologische Alter zu, die unbehinderte Kommunikation ist ein fundamentales menschliches Bedürfnis. Nicht mehr in Gesellschaft essen zu können oder Kompromisse im Hinblick auf die Konsistenz der Nahrung eingehen zu müssen, schränkt die gesundheitsbezogene Lebensqualität ein. Häufig sind geeignete Therapien zielführend, schon mit einer sachkundigen Beratung können Sie ihren Patientinnen und Patienten oft weiterhelfen.

Im Workshop planen wir zunächst eine kurze theoretische Einführung zu den pathophysiologischen Grundlagen und werden dann anhand von Fallbeispielen die Diagnostik und die therapeutischen Möglichkeiten bei Stimm- und Schluckstörungen im Alter praktisch darstellen. Gern können Sie auch Fälle aus Ihrer eigenen Praxis einbringen. Da Stimm- und Schluckstörungen z.T. erhebliche, bei Schluckstörungen möglicherweise lebensbedrohende Konsequenzen haben können, kommt uns als behandelnde HNO-Ärzt*innen und Phoniater*innen im therapeutischen Management eine Art Lotsenfunktion zu.