Kurs 04

Kurs 04

Medikamentöse Tumortherapie bei Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC)*
Kursleitung: L. Bußmann, H. Zech, C. Betz, C.-J. Busch, Hamburg/Greifswald

Für onkologisch tätige Kollegen ist die medikamentöse Behandlung von HNSCC zunehmend herausfordernd. Neben dem Überleben sind Organ-/Funktionserhalt und Lebensqualität wichtige Therapieziele. Die Zulassung von Immuncheckpoint-Inhibitoren in der Therapie von HNSCC bringt zusätzliche Herausforderungen beim Nebenwirkungsmanagement. In der kurativ intendierten konservativen Therapie ist der Standard die platinbasierte Radiochemotherapie, der in seltenen Fällen nach genauer Abwägung eine Induktionstherapie vorgeschaltet werden kann. In der rezidivierten oder fernmetastasierten Situation ist ein interdisziplinäres, komplexes Therapieregime erforderlich. Als medikamentöses Therapiekonzept wurde bisher primär das EXTREME-Protokoll (Kombinationstherapie mit Cisplatin, 5-FU und Cetuximab) favorisiert. Aktuelle Studienergebnisse führten zu einem Paradigmenwechsel durch die Etablierung von anti-PD-L-Antikörpern in dieser Situation. Zudem können diese Immuncheckpoint-Inhibitoren auch bei platinrefraktären/-resistenten Tumoren in der 1st-line Therapie eingesetzt werden. Durch zahlreiche aktuelle Studien verändert sich der Therapiealgorithmus rasant, so dass hier einige Neuerungen zu den Vorjahren zu erwarten sind.

Dieser Workshop soll einen Überblick über die medikamentösen Therapiemöglichkeiten geben. Im 1. Teil werden die verschiedenen gängigen Standard-Therapieregime vorgestellt sowie Indikationen, Durchführbarkeit, Erfolg und alternative Therapieentscheidungen an Beispielen erörtert. Der 2. Teil befasst sich mit der aktuellen Studienlandschaft und neuen Therapieoptionen, insbesondere in Hinblick auf die aktuellen Immuntherapiestudien. Lernziel soll sein, die richtige Therapieentscheidung im interdisziplinären onkologischen Team für den individuellen Patienten zu finden.

* = Kurs zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung